Aber wie wir alle wissen, hatte 2020 mit uns Allen andere Pläne. Und so haben wir uns durch unsere ersten Graciosa Monate ganz alleine durchgegroovt.
Und es war nicht nur das fiese Virus…nein.
Die portugiesische Bürokratie durfte auch noch ein wenig mitmischen.
Es hat tatsächlich sechs Monate gedauert unsere Nummern für das Alojamente Local zu erhalten. Ohne diese Registrierungsnummern ist es in Portugal nicht erlaubt Ferienimmobilien zu vermieten und man kann seine Immobilie nicht auf Plattformen wie airbnb.de oder booking.com anmelden.
Aber seit Mitte Dezember sind wir nun offiziell mit allen drei Ferienhäusern registriert und können jetzt auch über airbnb.de und booking.com gebucht werden.
Es ist sehr schön zu erleben, dass sich der familiäre Neuzugang mit uns mittlerweile arrangiert hat und wir alle gut und friedlich zusammen sein können.
und diese Farben: knallblau, grünblau, graublau, leuchtend türkis.
z.B. unser Brot: nur Mehl, Wasser, Salz und Zeit.
Ich persönlich finde ja stricken schon lange so toll, weil hier mit Wolle und Nadeln ganze Kleidungsstücke entstehen und diese Art der kleinen „Wunder“ begegnen uns hier öfters. Ich habe Marzipan für Lebkuchen selber gemacht, der Steffen hat für das Weihnachtsblaukraut gesorgt.
Und ja, natürlich weiß der Kopf ganz viel, es dann aber auch zu tun und zu erlernen ist etwas anderes.
Wir haben das Gefühl unser Leben findet jetzt statt, es ist keine Theorie und auch kein Konjunktiv. Wir haben die Zeit und die Bereitschaft ganz viele neue Dinge kennenzulernen und das macht die vergangenen Monate so spannend.
Es ist vielleicht nicht immer alles sofort und/oder wie gewünscht erhältlich, aber wir schließen Kompromisse, finden Lösungen, sind oft geduldig und lernen, dass es oft auch eine Nummer kleiner geht.
Die Portugiesen und Azorianer sind mit weniger Perfektion sehr zufrieden und glücklich, wir Deutschen stehen uns da oft selbst im Weg. Unter 120% scheint es bei uns nicht zu gehen, dabei würden ganz locker auch 80% ausreichend sein. Und wir sind jetzt halt auch bei der 80% Fraktion dabei und das tut uns sehr, sehr gut.
Wir haben nie Stress; wenn wir die Dinge nicht heute machen, dann halt morgen. Das ist auch noch in Ordnung, die Welt dreht sich trotzdem.
Und dann noch diese absolute Stille, die mich vom ersten Tag an begeistert hat. Wir hören viele, viele Vögel. Ab und zu iaht ein Esel, ein Artgenosse gibt Antwort. Die Frösche quaken, ein Moped knattert und manchmal ist ein Auto zu hören. Und das Ganze wird immer vom Wind begleitet, mal mehr und mal weniger.
Trotzdem wir alleine sehr gut zurechtkommen und Langeweile kein Thema ist, würden wir uns über Gäste sehr freuen. Wir möchten gerne die Quinta mit Leben füllen, Menschen willkommen heißen und endlich den Urlaubern eine Auszeit anbieten können.